Mit dem viel zu frühen Aufstehen um den Flug über London nach Madrid zu erwischen, beendeten wir also nun offiziell die Nachmaturalichen Feierlichkeiten und gingen in die Maturareisephase über. Geplant ist eine Interrail-Route von Madrid aus über Valencia nach Barcelona, danach weiter nach Paris, Amsterdam und zum Schluss Berlin (danach natürlich wieder in die gewohnte wienerische Heimat).
Dann also der Planung wegen das erste Mal einen Flug mit Umsteigen/Zwischenstopp erleben. An dieser Stelle ist der British-Airways Pilot hervorzugehen, der es tatsächlich geschafft hat die Ansagen im Flugzeug amüsant zu gestalten. Ok das schlechte Londoner Wetter hat seinen Witzen vielleicht ziemlich in die Karten gespielt aber trotzdem.
Heathrow besticht daraufhin vor allem mit zweierlei: Ihrem Flughafeninternen Straßennetz und den absurden englischen Sicherheitsvorkehrungen. Ich war schwer beeindruckt von dem ewig langem Tunnel den wir beim Terminal-Zwischentransport durchquert haben. Mit der StVo nimmt man es dort allerdings nicht so genau. Sperrlinien und -flächen dürften eher Richtlinien und Ratschläge sein, aber gut. Die darauffolgenden Sicherheitschecks waren erwartungsgemäß übervorsichtig (WTF?! WIR HABEN SCHON IN WIEN EINEN SICHERHEITSCHECK GEHABT) und wir durften dann nochmal extra warten, weil in Alex’s Tasche „offenbar irgendwas mega gefährliches“ vermutet wurde. Nachdem die Frau von der Security allerdings Entwarnung gab konnten wir alle wieder aus unseren wohl gewählten Verstecken hervorkriechen, einmal tief durchatmen und weiter unseres Weges gehen. Wie es der Zufall wollte wirkte sich diese aus sicherheitstechnischen Gründen lebensnotwendige Verspätung aber nicht weiter aus, da auch unser Anschlussflug (nach Madrid) mit Verspätungen zu kämpfen hatte. (vielleicht sind sie auch schon alle geflüchtet als sie gehört haben, dass einer ihrer Passagiere extra kontrolliert werden musste).
Fliegen ist übrigens eines jener Szenarien bei dem die Zwei-Klassen-Gesellschaft so wirklich sichtbar wird. Da steht man seit 15 Minuten in einer ewig langen Schlange und sucht nach jeder freien Lücke um doch noch ein paar Meter zu gewinnen, während die Krawattenträger mit ihren Schicki-Micki-Frauen (vielleicht sind es auch die Schicki-Micki-Frauen mit ihren Krawattenträgern wer weiß?) an der Seite hochnäsig vorbeistolzieren. Geld regiert die Welt.
Übrigens liebe Fluggesellschaften: Eure Durchsagen dürft ihr ruhig in einer Lautstärke vollstrecken, die auch für das menschliche Ohr wahrnehmbar ist. Nennt sich Kundenservice und so.
Schlussendlich sind wir dann also gegen 14 Uhr in Madrid angekommen. Auf einem riesengroßen Flughafen. Also wirklich groß. Irgendwie überdimensioniert. Keine Ahnung wie die den jemals mit Leuten füllen wollen. Ein paar Probleme mit der Benamsung der U-Bahn später haben wir dann auch dieses System fürs Erste gemeistert. Die U-Bahn ist zwar irgendwie ziemlich langsam, dafür ist das londonähnliche System beim Einstieg sehr praktisch. Allerdings hab ich jetzt schon Angst das fingernagelbreitgroße Ticket zu verlieren, Leute ernsthaft jetzt: Das ist viel zu klein. Das kann doch nicht sooo schwer sein ein richtiges Format für ein Ticket zu finden.
Wiederum einige erfolglose Navigationsversuche später folgte schlussendlich die Ankunft in der AirBnB-Unterkunft. Das war genauso unspektakulär wie es klingt.
Nachdem Auf gut Glück losgehen sowieso die beste Art ist eine Stadt kennenzulernen, haben wir das dann auch prompt gemacht. Ich habe an einem Nachmittag/Abend vermutlich noch selten so viele unaussprechliche und gleichzeitig gleich klingende Straßen und Plätze gesehen.
Ach und ich muss einfach noch ein Wort zu den Ampeln hier verlieren: Also erstens die blinken 10 mal. Ja 10 mal. Und wenn eine Ampel auf grün schaltet klingt es als würde die Alarmanalage des Autos das neben einem steht gerade losgehen.
Die Athmosphäre hier in Madrid ist allerdings auf jeden Fall toll. Locker und keinesfalls hektisch. Es ist wunderschön hier zu sein und ich persönlich freue mich schon sehr auf die kommenden Tage und Wochen.
Ach und zum traurigen Abschluss hab ich gerade meine soulbottle zerstört (der ehm. Klassenkollege der als erstes „ZWANZIG EUROO!!!!“ kommentiert nimmt an einem exklusiven Gewinnspiel teil). Am ersten Tag. Seufz. Morgen beginnt dann die Suche nach gläsernem temporären Ersatz. Könnte schwerer werden als erhofft, nachdem man hier praktisch die ganze Stadt mit Plastikflaschen herumrennen sieht
Und jetzt sitzen wir noch hier. Beide am Computer tippend. Alex mit der Frauenwelt und ich mit einem Blogpost. Was hab ich nochmal falsch gemacht?
ZWANZIG EUROO!!!!
Doch beide jetzt den Laptop mit? Und der letzte Absatz: KÖSTLICH !!!
fünf-und-ZWANZIG EUROO!!!!
ZWANZIG EUROO!!!!
20€